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about ashtanga yoga

Ashtanga setzt sich aus den Sanksritwörtern "ashta" (="acht") und "anga" (="Glied oder Stufe") zusammen und bedeutet wortwörtlich "8-Stufen" - ein Pfad über insgesamt 8 Stufen, der uns durch regelmäßige Praxis und Selbstbeobachtung zur 8. Stufe der Selbsterkenntnis oder in Sankskrit "Samadhi" führt bzw. durch die stückweise Etablierung der Werte, die in den 8 Stufen hinterlegt sind, zur Eigenreflexion begleitet. Dabei gilt das Prinzip des Nicht-Anhaftens an Dinge, Menschen, Erinnerungen, Sehnsüchte usw., ganz im Sinne des Karma Yoga-Prinzips. Wir betrachten dabei unsere Praxis als Disziplin oder besser gesagt als Samen, die wir in die Erde setzen, um Gutes für uns und unsere Umwelt zu kultivieren, ohne die Früchte davon tragen zu wollen, ganz im Sinne des Nicht-Anhaftens - in der Praxis jedoch, manchmal, und für manche von uns gar nicht so einfach...!

Diese Einstellung befreit den Geist von sinnlosen Erwartungen und ermöglicht ihm durch den Fokus auf die Atmung (Ujjayi) und die vorgegebenen Blickpunkte (Dhrshtis), im Hier und Jetzt zu sein bzw. zu erfahren. Um die Energien im Körper zu halten / lenken bzw. zu binden, werden sogenannte Bandhas (="Verschlüsse") aktiviert, die idealerweise mit den Blickpunkten und der Ujjayi-Atmung verschmelzen und den Ton für Deine Praxis angeben.

Die Einheit aus Bandhas, Dhrshti und Vinyasa wird in Sanskrit auch Tristana genannt und begleitet als solche idealerweise Deine Asanapraxis. Es ist bekannt, dass unsere Gedanken der Atmung bzw. einem bestimmten Atemrhythmus folgen und als Folge dessen bestimmte Emotionen mit bestimmten Atemrhythmen gekoppelt sind. Daher ist es wichtig zu lernen, wie man durch die richtige Atmung den Geist positiv beeinflussen kann. Zu einem bestimmten Anteil ist es daher möglich, den Geist zu kontrollieren oder ihn zu durchschauen und zu lenken. Aus diesem Grund wird Ashtanga Yoga auch Raja Yoga (="Königsdisziplin") oder Patanjali Yoga genannt - Maharishi Patanjali, der erste indische Gelehrte, der den Leitfaden für Yoga in seinen berühmten "Yoga Sutras of Patanjali" hinterlegt hat, wo die 8 Stufen im 2. Pada (="Fuß oder Kapitel") - Sadhana (="Praxis oder Eigendisziplin") zu finden sind.

Ashtanga Yoga ist vielmehr eine innere Einstellung zum Leben bzw. eine Lebensphilosophie für ein harmonisches Miteinander - nicht nur für Körper und Geist... ;-)

Ashtanga Vinyasa Yoga hingegen ist durch den Term "Vinyasa" erweitert, bezieht sich hauptsächlich auf die 3. Stufe (Asana) und bildet über die körperliche Ebene die Synchronisierung der äußeren, physischen Bewegungsabläufe mit den inneren, energetischen Gedankengängen - die Ujjayi-Atmung dient dabei als Brückenglied zwischen Körper und Geist. Mit dem vorgegebenen Fokuspunkt (Dhrishti) entsteht eine dynamische Meditation, die am Ende der Asana-Praxis den Körper und Geist zur Ruhe bringt und für die höheren Stufen (4. Pranyama (Atemtechniken), 5. Pratyahara (Zurückschrauben der Sinne), 6. Dharana (Konzentration), 7. Dhyana (Meditation) & 8. Samadhi (Selbsterkenntnis)) vorbereitet. 

Die berühmten Vertreter dieser Stilrichtung sind Sri Patthabi Jois(✝), BKS Yengar(✝) und BNS Yengar, (lebt und unterrichtet noch in Mysore) die alle der Tradition von Sri T. Krishnamacharya. entstammen. 

 

Die 3. Stufe/Asana besteht insgesamt aus 6 Serien, die Schritt für Schritt aufeinander aufbauen. Daher ist es für die eigene Praxis sehr wichtig, diesen Stil von Anfang an mit einem erfahrenen Lehrer Stück für Stück zu lernen. Erst wenn die Basics (die richtige Atmung und Basiskörperhaltungen) gelernt sind, werden Stück für Stück Asanas aus der 1. Serie zur Basissequenz hinzugefügt. Wenn der Schüler bereit ist, kommen mit der Zeit im eigenen Rhythmus immer neue Asanas dazu. Somit hat jede(r) Übende eine individuelle Praxis, die man auch Mysore style nennt (Mysore ist eine Stadt in Indien, von wo aus Ashtanga (Vinyasa) Yoga bekannt wurde.

 

Die Basics setzen sich aus den Sonnengrüßen und der stehenden Basissequenz zusammen, gefolgt von einer festgelegten Schlusssequenz. Diese Basics bleiben in allen Serien erhalten.

 

"Derzeit unterrichte ich die 1. Serie (Primary Series), die auch "Yoga Chikitsa" oder Yogatherapie bzw. Gesunderhaltung genannt wird und die 2. Serie (Intermediate Series) oder auch "Nadi Shodhana" genannt, die auf der feinstofflichen Ebene die Reinigung der Energiekanäle gleichsetzt, sowohl im geführten Stil (led class) als auch im traditionellen Mysore-Stil (Mysore style)." 

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